Künstliche Intelligenz kann den Arbeitsalltag erleichtern, sollte aber mit Köpfchen genutzt werden – sie hat sowohl Licht- als auch Schattenseiten.
Hier ein Überblick, wann KI hilfreich ist und wann Vorsicht gefragt ist.
KI glänzt besonders bei Aufgaben, die auf ihren aktuellen Fähigkeiten basieren. Diese Einschätzung stützt sich teils auf Wissenschaft, teils auf Erfahrung. Wichtig: KI kann transformativ sein, aber auch Fehler machen; für manche Jobs ist sie genial, für andere eine Gefahr. Skepsis ist also ein guter Begleiter.
Noch ein Tipp: Nehmen Sie solche Listen nicht zu ernst – sie sollen inspirieren, nicht dogmatisch sein. Ihre eigene Situation und Ihr lokales Wissen zählen am meisten.
Und jetzt zum Wesentlichen: Hier sind Aufgaben, bei denen KI brilliert – und solche, bei denen Sie besser zweimal nachdenken sollten.
(Dieser Beitrag wurde von einem ausführlichen Text von Ethan Mollick | Substack inspiriert)
Arten von Arbeit, bei denen KI besonders nützlich sein kann
- Arbeiten, die Quantität erfordern:
- KI generiert in kurzer Zeit viele Ideen, z. B. für Brainstormings.
- Menschen hören oft früh auf, Ideen zu sammeln, weil sie erschöpft sind – KI hingegen liefert Hunderte von Vorschlägen.
- Arbeiten, bei denen Fachwissen wichtig ist:
- KI ist hilfreich, wenn Sie als Experte beurteilen können, ob die Ergebnisse sinnvoll sind.
- Beispiel: Lösen komplexer Probleme, die Fachwissen erfordern.
- Zusammenfassen grosser Informationsmengen:
- KI eignet sich gut, um lange Texte auf das Wesentliche zu reduzieren.
- Wichtig: KI ist nicht immer verlässlich bei der Faktenprüfung.
- Übersetzen zwischen Perspektiven oder Formaten:
- KI kann Richtlinien in verschiedene Schulungsdokumente umwandeln.
- Sie hilft, Informationen verständlicher oder komplexer darzustellen, je nach Zielgruppe.
- Unterstützung bei Blockaden:
- KI bietet Inspiration, wenn man bei einer Aufgabe feststeckt, z. B. beim Schreiben.
- Beispiel: 30 Vorschläge für das Ende eines Satzes, die neue Perspektiven eröffnen.
- Ergänzung des eigenen Wissens:
- KI kann als „Begleiter“ beim Lesen oder Lernen dienen, indem sie Fragen beantwortet oder Details ergänzt.
- Vielfalt und Kreativität fördern:
- Durch das Anfordern unterschiedlicher Vorschläge hilft KI, frische Ideen zu entwickeln.
- Beispiel: Einen Text in radikal unterschiedlichen Stilen umformulieren.
- Arbeiten, die schnelle Entscheidungen erfordern:
- KI simuliert Reaktionen aus verschiedenen Perspektiven (z. B. feindselig oder freundlich).
- Sie kann erste Einschätzungen geben, die später überprüft werden.
- Ritualisierte Arbeiten automatisieren:
- Routineaufgaben, die keinen Mehrwert bieten, können durch KI übernommen werden.
- Wichtig: Bei menschlich relevanten Aufgaben, wie Leistungsbewertungen, ist Vorsicht geboten.
- Zweite Meinungen einholen:
- KI liefert alternative Einschätzungen oder überprüft bestehende Analysen.
Fälle, in denen Vorsicht geboten ist
- Beim Lernen und Verarbeiten neuer Informationen:
- KI-Zusammenfassungen ersetzen nicht das eigene Lesen und Nachdenken.
- Effektives Lernen erfordert aktive Auseinandersetzung mit dem Thema.
- Wenn hohe Genauigkeit notwendig ist:
- KI macht (nicht mehr so) oft plausible, aber falsche Angaben („Halluzinationen“).
- Diese Fehler sind schwer zu erkennen, und Menschen verlassen sich schnell zu sehr auf die Ergebnisse.
- Unverstandene Fehlermodi:
- KI-Fehler unterscheiden sich von menschlichen Fehlern.
- Manche KIs überzeugen von falschen Antworten oder stimmen falschen Annahmen zu.
- Wenn Anstrengung Teil des Prozesses ist:
- Tiefes Verständnis entsteht oft erst durch mühsames Arbeiten.
- Der Einsatz von KI kann den wichtigen „Aha-Moment“ verhindern.
- Unvorhergesehene Schwächen:
- KI versagt manchmal bei simplen Aufgaben und glänzt bei komplizierten – die Grenzen sind schwer einzuschätzen.
- Regelmässiges Experimentieren und Austausch mit anderen sind notwendig, um KI richtig einzusetzen.
Schlussgedanken
Ein sinnvoller Einsatz von KI erfordert nicht nur technische Kenntnisse, sondern auch Erfahrung und Weisheit im Umgang mit ihren Stärken und Schwächen. KI kann eine grosse Hilfe sein, vor allem bei Aufgaben, die strukturierte Daten, Mustererkennung oder kreative Inputs erfordern. Doch sie bleibt ein Werkzeug, das menschliches Urteilsvermögen ergänzt, aber nicht ersetzt – insbesondere in Bereichen, die tiefes Fachwissen oder komplexe Entscheidungen verlangen.
Besonders wichtig ist es, die Grenzen und Fehleranfälligkeit von KI zu verstehen, um falsche Abhängigkeiten zu vermeiden. Nur wer in der Lage ist, die Ergebnisse der KI kritisch zu hinterfragen, kann von ihrer Unterstützung nachhaltig profitieren. Da sich die Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten von KI ständig weiterentwickeln, ist es essenziell, die eigenen Annahmen und Arbeitsweisen regelmässig zu überprüfen, um mit den Fortschritten Schritt zu halten. So bleibt KI ein mächtiges Werkzeug – aber stets unter der Kontrolle des menschlichen Verstands.
Wichtige Quellen:
- One Useful Thing | Ethan Mollick
Die Plattform One Useful Thing wird von Ethan Mollick, einem Professor der Wharton School (University of Pennsylvania), betrieben. In seinem Blog schreibt er über den praktischen Einsatz von KI, Bildung und Innovation, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und eigenen Erfahrungen.
Zur Quelle (One Useful Thing) - Künstliche Intelligenz in betrieblichen Prozessen: Ein Vorgehensmodell zur partizipativen Gestaltung von KI-Anwendungen
Dieser Artikel beleuchtet, wie KI als betrieblicher Wertschöpfungsfaktor neue Impulse für Prozesse und Geschäftsmodelle liefert. Er stellt ein Modell vor, das die partizipative Gestaltung von KI-Anwendungen in Unternehmen fördert.
Zur Quelle (SpringerLink) - Die Gefahren und Risiken von Künstlicher Intelligenz (KI)
Dieser Beitrag diskutiert die potenziellen Risiken des KI-Einsatzes, darunter Sicherheitsbedenken, ethische Herausforderungen und die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Technologie.
Zur Quelle (IT-P Blog)