ArtiFact – “Tierschicksale” von Franz Marc (und Paul Klee) – Eine Analyse

Künstler: Franz Marc (1880–1916)
Titel des Werks: Tierschicksale (auch: “Die Tiere des Schicksals”)
Entstehungsjahr: 1913
Technik: Öl auf Leinwand
Masse: 196 × 266 cm
Ort: Kunstmuseum Basel


Kurzbiografie: Franz Marc

Franz Marc, geboren 1880 in München, war einer der bedeutendsten deutschen Expressionisten und Mitbegründer der Künstlergruppe “Der Blaue Reiter”. Seine Werke reflektieren eine tiefe Verbindung zur Natur und einen spirituellen Zugang zur Darstellung von Tieren. Marc sah Tiere als unschuldige und natürliche Wesen, die im Gegensatz zur zerstörerischen Welt der Menschen stehen. Er fiel 1916 im Ersten Weltkrieg – ein Verlust, der die Welt der Kunst frühzeitig um einen visionären Geist brachte.


Beschreibung und Analyse von “Tierschicksale”

Erster Eindruck und Bildinhalt

Das monumentale Werk “Tierschicksale” zeigt eine apokalyptische Vision. Verschiedene Tiere wie Pferde, Rehe, Wölfe und eine katzenähnliche Figur sind in dynamischen, oft schmerzvoll wirkenden Posen dargestellt. Die Komposition ist in Fragmenten gehalten, wodurch die Tiere in eine zerklüftete, instabile Welt eingebettet erscheinen.

Ein zentraler Fokuspunkt ist das leuchtende Rot, das sich wie ein bedrohliches Feuer durch die Szenerie zieht. Es wird von scharfen, dunklen Linien durchzogen, die eine Bewegung nach oben suggerieren, während andere Bereiche von tiefem Blau und Gelb dominiert werden. Die Tiere scheinen gleichzeitig gefangen und in Bewegung, als würden sie versuchen, einer unsichtbaren Bedrohung zu entkommen.

Detaillierte Bildbetrachtung

Die Komposition wird von einer diagonalen Dynamik bestimmt. Diese suggeriert Zerrissenheit und Chaos. Die Bruchstücke der Landschaft und die zerklüfteten Linien erzeugen eine beunruhigende Spannung.

Das Werk ist ein Beispiel für Marcs fortgeschrittene Abstraktion: Die Tiere verlieren ihre natürlichen Formen und werden zu Symbolträgern für emotionale Zustände. Zum Beispiel steht das Pferd, traditionell ein Symbol für Kraft und Freiheit, hier für ein Wesen, das unter einer gewaltigen Last zusammenzubrechen scheint.

Die Farbgebung ist zentral für die Aussage des Werks:

  • Rot: Verkörpert Zerstörung, Gewalt und das drohende Unheil.
  • Blau: Bietet zwar Momente von Spiritualität, wird jedoch von den aggressiven Farben überwältigt.
  • Gelb: Früher ein Symbol der Reinheit, erscheint in diesem Werk brüchig und schwach.

Die Tiere scheinen einer ursprünglichen Harmonie beraubt, was die Tragik und Dramatik des Bildes unterstreicht.


Einordnung in den historischen und künstlerischen Kontext

Das Werk entstand 1913, kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Die gesellschaftlichen Spannungen und die Vorahnung einer kommenden Katastrophe prägen Marcs Arbeiten aus dieser Zeit. “Tierschicksale” kann als eine Metapher für die Zerstörung von Natur und Unschuld durch die Menschheit gelesen werden. Es steht auch im Dialog mit den aufkommenden Strömungen der Moderne, insbesondere dem Kubismus und Futurismus, deren Fragmentierung und Dynamik Marc in sein Werk integrierte.

Franz Marc war eng mit Paul Klee verbunden, einem weiteren Mitglied des “Blauen Reiters”. Klees Ansatz war oft spielerischer und lyrischer, doch auch er griff Themen der Bedrohung und Zerstörung auf. Klees Beitrag zu “Tierschicksale” war jedoch nicht nur ideeller Natur: Das Gemälde wurde während des Zweiten Weltkriegs teilweise durch Feuer zerstört und später von Klee restauriert. Seine Arbeit trug dazu bei, das Werk für die Nachwelt zu erhalten und die Verbindung zwischen den beiden Künstlern noch greifbarer zu machen.


Bedeutung in der Kunstgeschichte

“Tierschicksale” ist ein Schlüsselwerk des deutschen Expressionismus. Es markiert den Übergang von einer harmonischen, idealisierten Darstellung der Natur hin zu einer gebrochenen, dystopischen Vision. Diese Entwicklung spiegelt nicht nur Marcs persönliche Befürchtungen wider, sondern auch die kollektive Angst einer Gesellschaft, die sich am Vorabend eines verheerenden Krieges befand.

Das Gemälde beeinflusste nachfolgende Künstler und gilt als Vorbote moderner Darstellungen von Krieg und Zerstörung. Es wird häufig in Verbindung mit anderen expressionistischen Werken, wie Ernst Ludwig Kirchners “Fünf Frauen auf der Strasse” oder den abstrakten Kompositionen Wassily Kandinskys, gesehen.


Heutige Bedeutung und Ausstellung

“Tierschicksale” befindet sich im Kunstmuseum Basel, das das Werk 1939 erwarb. Die Sammlung des Museums ist bekannt für ihre Werke aus der Moderne, darunter auch Arbeiten von Paul Klee und Wassily Kandinsky. Es lohnt sich, das Museum zu besuchen, um das Gemälde im Kontext seiner Zeit und in Verbindung mit anderen Meisterwerken zu erleben.


Empfohlene Ressourcen und Links

  1. Kunstmuseum Basel – Offizielle Website
  2. Google Arts & Culture: Franz Marc
  3. Wikipedia

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Rainer Luginbühl

Journalist BR, Basel, Ehemaliges Radiogesicht mit Moderationshintergrund, nun in Pixeln gefangen. 🎙️ #Urknallfan. Love what you do and do what you love