Der vom Architekten Hans Bernoulli (1876–1959) und dem Ingenieur Oskar Bosshardt (1873–1950) errichtete Nutzbau wurde als Lager für Futter und Getreide erstellt und ist seit 1923, seit es den Hafen gibt, in Betrieb. Es handelt sich um einen Stahlbetonbau, was allerdings nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Zur Wärmeisolierung und aus formalen Gründen wurde der Bau mit Backsteinen ummantelt. Zur Eröffnung war das rote, von weithin zu sehende Silo der grösste Speicher der Schweiz und der erste Stahlbetonbau. Der Speicher hat ein Fassungsvermögen von rund 10’000 Tonnen Getreide. Architekt Hans Bernoulli hatte sich seinerzeit beim Bau des ersten Silos im Hafen von Lagerhäusern inspirieren lassen, wie man sie in der Hamburger Speicherstadt findet.
Man kann das Gebäude über 242 Treppenstufen oder durch einen Lift erklimmen und gelangt so zu einer fünfzig Meter über dem Rhein gelegenen Terrasse, von der aus sich einem eine herrliche Sicht über den Basler Hafen und die weitere Region bietet. Der Blick auf das industrielle Basel unterscheidet sich grundlegend von den üblichen Stadtansichten mit der Altstadt und dem Münster, und wird von manchen Besuchern gerade deswegen geschätzt.
2006 wurde das Silo für 1,3 Millionen Franken renoviert. Seither kann man den Sommer über auf der Aussichtsplattform wieder einen Apéro in der Capri Bar geniessen oder einen Film sehen: Seit 1991 geniesst das «Neue Kino», ein alternativer Filmclub, Gastrecht. In luftiger Höhe werden vor allem Filmklassiker gezeigt, mitunter auch Stummfilme, die mit Livemusik begleitet werden. Das als Verein organisierte Kino ist aus der Alternativbewegung der 80er-Jahre hervorgegangen.
Der Zugang zur Aussichtsplattform befindet sich an der Hafenstrasse 7. Mehr über das Kino gibt es hier.