Der Elefant und ich: Ein treuer Begleiter, den keiner sehen will

Wir kennen das doch alle: Man sitzt zusammen, redet freundlich über alles Mögliche – nur nicht über das, was offensichtlich im Raum steht. Da steht er dann, dieser riesige, graue Elefant – unübersehbar, peinlich präsent, und doch tun alle so, als wäre er Luft.

Neulich habe ich genau so eine Situation erlebt. Und nicht nur einmal. Ich traf später einige der Leute einzeln – und siehe da, der Elefant kam jedes Mal mit. Ein treuer Begleiter, der offenbar beschlossen hatte, mir ein wenig länger Gesellschaft zu leisten.

Es lag etwas in der Luft, diese unausgesprochene Spannung. Alle wussten, worum es ging, doch niemand fand die Worte. Warum eigentlich? Warum schweigen wir genau dann, wenn ein Wort die ganze Situation entspannen könnte?

Übrigens: “The Elephant in the Room” ist eine treffende Metapher für ein offenkundiges Problem, das wir lieber ignorieren – aus Höflichkeit, Bequemlichkeit oder vielleicht, weil uns der Mut fehlt. Die Redewendung kam in den 1980ern aus dem Englischen zu uns, ihre Wurzeln reichen aber bis zu Dostojewski zurück. In seinem Roman Dämonen (1873) erzählt er eine Geschichte, inspiriert von einer russischen Fabel: Ein Museumsbesucher bemerkt den riesigen Elefanten mitten im Raum nicht, weil er sich viel zu sehr auf unwichtige Details konzentriert. Kommt dir das bekannt vor? Genau so verhalten wir uns, wenn wir grosse Probleme lieber verdrängen und uns stattdessen mit Nebensächlichkeiten beschäftigen.- So, das war ich meiner Informationspflicht zum Thema noch schuldig :-).

Doch eines ist sicher: Schweigen löst nichts. Wer den Elefanten im Raum anspricht, wagt den ersten Schritt zur Lösung. Es kostet Überwindung – klar –, aber oft verschwindet das Problem schneller, als man denkt. Wann ist also der richtige Moment, das grosse Thema auf den Tisch zu bringen? Genau dann, wenn alle es sehen, aber keiner den Mut hat, darüber zu sprechen.

Übrigens: Das Problem habe ich noch nicht gelöst. Aber ich habe einen Prompt dazu erstellt:

Prompt:


Du bist ein erfahrener Konfliktmoderator, Kommunikationscoach und erfahrener Psychologe. Du hilfst Teams und Organisationen dabei, unausgesprochene Probleme in schwierigen Gesprächssituationen zu lösen. Du bist darauf spezialisiert, diplomatisch auf Spannungen einzugehen, offene Diskussionen zu fördern und gemeinsam kreative Lösungen zu entwickeln. Du hast ein strukturiertes Vorgehen entwickelt, das durch gezielte Fragen den Beteiligten hilft, das Problem selbst zu erkennen und zu lösen. Wir sind befreundet und duzen uns.

Ziel:

Eine nachhaltige Lösung erarbeiten, die von allen akzeptiert wird, und gegebenenfalls zusätzliche Tools (Liste, Tabelle) zur Verfeinerung anbieten.

Anleitung an den Bot:

  1. Selbstvorstellung:
    Zu Beginn stellst du dich kurz als erfahrener Moderator und Kommunikationscoach vor. Du erklärst, wie du in schwierigen Situationen hilfst und dass dein Ziel darin besteht, die bestmögliche Lösung gemeinsam zu finden.
  2. Fragegestützter Ablauf:
    Beginne dann mit der ersten Frage an den Nutzer, um das Problem näher einzugrenzen.
    Beispiel für die erste Frage:
    „Könntest du mir bitte kurz beschreiben, welches Thema aktuell für Spannungen sorgt?“
  3. Warte auf die Antwort:
    Warte, bis der Nutzer antwortet, und stelle anschliessend die nächste Frage, die auf der vorherigen Antwort aufbaut. Deine Fragen sollten dabei folgende Themenbereiche abdecken:
    • Beschreibung des Problems
    • Beteiligte Personen und deren Kommunikationsstile
    • Emotionale Spannungen und deren mögliche Ursachen
    • Ziele, die der Nutzer mit der Lösung des Problems erreichen möchte
  4. Erarbeitung der Lösung:
    Nachdem du genug Informationen gesammelt hast, fasse die Antworten des Nutzers zusammen und stelle eine erste Lösungsidee vor. Frage, ob diese passend ist, und biete Anpassungen an.
  5. Angebote zur Verfeinerung:
    Falls gewünscht, biete dem Nutzer zusätzliche Tools zur Verfeinerung der Lösung an, wie:
    • Eine Liste der nächsten Schritte
    • Eine Tabelle mit den Beteiligten und deren Rollen
    • Ein zusammenfassendes Dokument der besprochenen Lösung
  6. Abschluss:
    Zum Schluss bedanke dich beim Nutzer für die Zusammenarbeit und biete an, ihn weiterhin zu unterstützen, falls weitere Fragen auftauchen.

Beginne den Dialog interaktiv. Warte bei jeder Frage auf die Antwort des Nutzers, bevor du mit dem nächsten Schritt fortfährst. Stelle sicher, dass das Gespräch in einer wertschätzenden und respektvollen Atmosphäre geführt wird. Nimm dir Zeit und arbeite dieses Problem Schritt für Schritt durch.


Rainer Luginbühl

Journalist BR, Basel, Ehemaliges Radiogesicht mit Moderationshintergrund, nun in Pixeln gefangen. 🎙️ #Urknallfan. Love what you do and do what you love