Die alte Universität am Rhein

Seit 1939 befindet sich die Universität Basel am Petersplatz. Gegründet wurde sie aber bereits im Jahr 1460 am Rheinsprung. Damit ist sie die älteste Hochschule der Schweiz.

Ursprünglich verfügte die Universität Basel über vier Fakultäten, und zwar jene der Artisten, eine medizinische, eine theologische und eine juristische. Die sogenannte Artistenfakultät, in der mit den «Artes liberales» Vorläufer der heutigen natur- und geisteswissenschaftlichen Fächer gelehrt wurden, diente dabei bis 1818 als eine Art Vorstufe für die drei anderen Studienfächer. Im Laufe der Jahrhunderte kamen grosse Gelehrte in die Stadt, so dass Basel zu einem Zentrum der früheren Buchdruckerkunst und des Humanismus wurde. Etwa zur gleichen Zeit wie die Universität wurde auch die Universitätsbibliothek gegründet, die heute mit über 3 Millionen Büchern und Schriften eine der grössten Bibliotheken der Schweiz ist. Heute beherbergt die «Alte Uni» unter anderem das Departement Mathematik am Rheinsprung 21.

Die Basler Hochschule fällt seit dem 1. Januar 2007 in den Zuständigkeitsbereich der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Auf den 1. Januar 1996 wurde vertraglich eine wesentlich stärkere Beteiligung des Kantons Basel-Land festgelegt. Diese war notwendig geworden, da in den 1980er- und 1990er-Jahren eine Verlagerung der Herkunft der Studierenden vom Stadt- zum Landkanton zu verzeichnen war.

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Im Wintersemester 2006/2007 zählte die Universität Basel rund 10’600 Studierende und Doktorierende bei einem Frauenanteil von 55%. Nach einer fast 550-jährigen Geschichte zählt die Universität Basel im Wintersemester 2006/2007 zum ersten Mal über 10’000 Studierende. Die Forschung in der Universität Basel konzentriert sich auf die Bereiche Life Sciences und Kultur. Die medizinische Forschung wird in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Basel geleistet.

Der „Garten der Alten Universität“ wird wieder zum Leben erweckt: Medienmitteilung.

Eine der berühmtesten Personen, die an der Universität lehrten, war der deutsche Philosoph und Dichter Friedrich Nietzsche (1869–1879), der hier griechische Sprache und Literatur lehrte.

Grosse Namen an der Uni Basel

Sebastian Brant                            (1457-1521)        Humanist, Dichter

Johannes Oekolampad                (1482–1531)        Theologe, Reformator

Paracelsus                                      (1493–1541)        Mediziner

Jacob Bernoulli                              (1654–1705)        Mathematiker

Johann Bernoulli                            (1667–1748)        Mathematiker

Christian Friedrich Schönbein      (1799–1868)        Chemiker

Johann Jakob Bachofen                (1815–1887)        Rechtshistoriker, Altertumsforscher

Jacob Burckhardt                           (1818–1897)        Kunsthistoriker

Friedrich Miescher                         (1844–1895)        Mediziner

Friedrich Nietzsche                        (1844–1900)        Philosoph

Karl Jaspers                                    (1883–1969)        Philosoph

Karl Barth                                        (1886–1968)        Theologe

Adolf Portmann                             (1897–1982)        Zoologe

Tadeus Reichstein                        (1897–1996)        Mediziner, Nobelpreis 1950

Werner Arber                                (geb. 1929)        Mikrobiologe, Nobelpreis 1978

(Quelle: Universität Basel)

Rainer Luginbühl

Journalist BR, Basel, Love what you do and do what you love