Oder: Das Buch, das nie war – und was ich stattdessen lernte
Manchmal verstrickt man sich in einer Idee wie in einem Netz – und bemerkt erst viel zu spät, dass man sich darin hoffnungslos verloren hat. Mir ist das im Leben schon öfter passiert: Man stürzt sich voller Begeisterung in ein Thema, gräbt immer tiefer, will die gewonnenen Erkenntnisse schliesslich in einem bahnbrechenden Konzept bündeln – nur um dann ernüchtert festzustellen: „Das gibt’s ja schon. Und, ach ja, es ist auch noch besser als meine Version.“
Vor etwa drei Wochen packte mich eine neue Leidenschaft, und ich begann ein Buchprojekt, das all meine grossen Interessen vereinen sollte: Astronomie, die Erforschung der Entwicklung von Weltbildern, Mythen, Religion (und deren Entzauberung), Wissenschaft – und natürlich meine Begeisterung für die Möglichkeiten der KI und des Prompt Engineerings. In meinem Kopf klang es nach einer genialen Idee. Also stürzte ich mich hinein, ohne Netz und doppelten Boden.
Ich tauchte tief in die Materie ein, recherchierte, reflektierte und versuchte, die grossen Fragen unserer Existenz aus verschiedensten Perspektiven zu beleuchten. Mein Ziel war es, moderne KI-Technologien als faszinierende Ergänzung zu diesen Themen einzusetzen. Dabei entstand ein wilder Strauss kreativer Ideen: Eine Website? Selbstverständlich! Ein Podcast? Warum nicht? Schliesslich habe ich früher Radio gemacht, wollte jetzt aber einen „stellvertretenden Moderator“ programmieren. Ein Buch, das all das bündelt? Unbedingt! Es fühlte sich an, als hätte ich mit der KI einen Co-Autor gefunden, der nie schläft, keinen Kaffee braucht und trotzdem unermüdlich brillante Ideen liefert.
Doch dann geschah das Unerwartete: Statt mein Projekt zu klären, wurde alles nur noch komplizierter. Plötzlich stiess ich auf Werke – Bücher, Filme, Websites – die so inspirierend und brillant waren, dass meine eigene Idee daneben verblasste wie ein glanzloser Komet am Nachthimmel. Längst vergessene Namen, Filme und Werke kamen mir in den Sinn. Erinnerungen an die erste Mondlandung, den Halleyschen Kometen, Hale-Bopp, Sonnenfinsternisse und Sternschnuppenregen flammten auf, und alles, was ich geplant hatte, wirkte plötzlich wie ein halbherziger Versuch, das Rad neu zu erfinden.
Also legte ich das Projekt auf Eis. Was zunächst wie ein Scheitern wirkte, entpuppte sich als wertvolle Erfahrung. Denn auch wenn mein Buch (bis jetzt!) nicht zustande kam, entwickelte ich stattdessen etwas anderes: einen KI-gestützten Prompt, der mich dabei unterstützt, Listen faszinierender Werke zu erstellen und sie mit Wikipedia-Einträgen zu verknüpfen. Mein gescheitertes Buchprojekt wurde zu einer Schatzkarte, die mich zu den wahren Giganten ihres Fachs führte.
Stanley Kubrick (1928–1999)
Visionärer Filmemacher, bekannt für 2001: Odyssee im Weltraum (1968), das die Verbindung von Mensch und Kosmos meisterhaft darstellt.
- 2001: A Space Odyssey (1968) – Film basierend auf Arthur C. Clarkes gleichnamiger Kurzgeschichte.
- Dr. Strangelove (1964) – Eine satirische Auseinandersetzung mit der Nuklearpolitik während des Kalten Krieges.
- Umfangreiche Informationen auf der offiziellen Stanley Kubrick Website.
Douglas Adams (1952–2001)
Britischer Schriftsteller, der mit Per Anhalter durch die Galaxis (1979) humorvoll die Absurditäten des Universums erkundete.
- The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy (1979) – Kultroman und Grundlage einer mehrteiligen Buchreihe.
- Dirk Gently’s Holistic Detective Agency (1987) – Romane, die skurrile und intergalaktische Themen verbinden.
- Eine umfassende Übersicht auf der Douglas Adams Memorial Website.
Carl Sagan (1934–1996)
Astronom und Autor von Pale Blue Dot (1994), einem Werk, das die Zerbrechlichkeit und Schönheit unseres Planeten zeigt.
- Cosmos: A Personal Voyage (1980) – Wissenschaftsdokumentation und Buch, das Millionen begeisterte.
- Pale Blue Dot (1994) – Eine Reflexion über den Platz der Menschheit im Universum.
- Umfangreiche Ressourcen und Veröffentlichungen auf der Carl Sagan Website.
- Golden Records für die Voyager Missionen
Stephen Hawking (1942–2018)
Theoretischer Physiker, der mit Eine kurze Geschichte der Zeit (1988) populärwissenschaftliche Massstäbe setzte.
- A Brief History of Time (1988) – Weltweiter Bestseller über Schwarze Löcher und Kosmologie.
- The Universe in a Nutshell (2001) – Folgewerk mit aktualisierten Theorien.
- Offizielle Seite der Stephen Hawking Foundation: hawking.org.uk.
Chris Hadfield (geb. 1959)
Astronaut und Autor, bekannt für seine unterhaltsamen Videos aus dem All und das Buch An Astronaut’s Guide to Life on Earth (2013).
- An Astronaut’s Guide to Life on Earth (2013) – Inspirierende Einblicke in das Leben eines Astronauten.
- Youtube-Kanal mit Iss-Videos, wie der Cover-Version von „Space Oddity“.
- Chris Hadfields Website.
Neil deGrasse Tyson (geb. 1958)
Astrophysiker und charismatischer Wissenschaftskommunikator, bekannt für die Neuauflage der Serie Cosmos.
- Cosmos: A Spacetime Odyssey (2014) – Fortsetzung von Carl Sagans originaler Serie.
- Astrophysics for People in a Hurry (2017) – Wissenschaft kompakt und verständlich.
- Neil deGrasse Tysons Website.
Harald Lesch (geb. 1960)
Deutscher Astrophysiker und Fernsehmoderator, der Wissenschaft auf zugängliche Weise vermittelt.
- TV-Sendungen: Alpha Centauri, Leschs Kosmos.
- Bücher wie Was hat das Universum mit mir zu tun? (2017).
- Website von Harald Lesch.
Brian Cox (geb. 1968)
Britischer Physiker und Moderator, der für seine inspirierenden Dokumentationen über das Universum bekannt ist.
- Wonders of the Universe (2011) – Emmy-ausgezeichnete Dokumentation.
- Bücher wie Why Does E=mc²? (2009).
- Brian Cox’ offizielle Seite.
Thomas Zurbuchen (geb. 1968)
Schweizer Astrophysiker und ehemaliger Wissenschaftsdirektor der NASA, der die Weltraumforschung massgeblich beeinflusst hat.
- Leitung bedeutender Projekte wie des James-Webb-Weltraumteleskops.
- Förderung von Innovation und interdisziplinären Ansätzen in der Wissenschaft.
- Interviews und Beiträge auf der NASA-Seite zu Zurbuchen und seine persönliche Seite.
Florian Freistetter (geb. 1977)
Deutscher Astronom und Wissenschaftsautor, bekannt für seinen Blog Astrodicticum Simplex und seine populärwissenschaftlichen Bücher.
- Der Komet im Cocktailglas (2013) – Wissenschaft spannend und humorvoll erklärt.
- Eine Geschichte des Universums in 100 Sternen (2019).
- Florian Freistetters Blog Sternengeschichten
Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt. Es gibt noch so viele andere. Ihre Arbeiten zeigen, dass manche Themen bereits mit einer solchen Tiefe und Brillanz behandelt wurden, dass es oft inspirierender ist, von ihnen zu lernen, als selbst noch ein weiteres Buch zu schreiben.
Manchmal führt eine Idee nicht ans Ziel, sondern öffnet neue Türen – in meinem Fall eine tiefere Wertschätzung für die Meisterwerke, die uns bereits umgeben.
Den Prompt dazu gibt es aber. Sie sollten eine Liste parat halten, für die Sie die Wikipedia Einträge abrufen wollen 🙂
Hier gehts lang:
- Der Prompt, der eigentlich ein Buch hätte werden sollen. Blogeintrag
- Weltbilder. Himmel und Mensch: Die Sehnsucht nach dem Verstehen