Wer gute Fragen stellt, gestaltet Zukunft.
Ob in der Führung, im Coaching oder beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz – gezielte Fragen sind der Schlüssel zu Klarheit, Innovation und Verbindung. Dieser Artikel zeigt, wie sich die Kunst des Fragens, insbesondere die richtigen Fragen, nicht nur im Radiostudio bewährt, sondern auch in der strategischen Arbeit mit KI. Statt starrer Prompts mit Platzhaltern führt ein dialogbasiertes Modell Schritt für Schritt zu besseren Entscheidungen: durch strategisches Fragen, intelligente Reaktionen und einen klar strukturierten Output. Ein Beispiel für zeitgemässes Prompt Engineering – und ein Werkzeug für alle, die Strategie und Wachstum mit KI neu denken wollen.
Fragen sind weit mehr als Worte mit einem Fragezeichen am Ende – sie können alles verändern. Sie öffnen Türen, lösen Blockaden und bringen das Beste aus Menschen heraus. Aber auch das Gegenteil ist möglich: Die falschen Fragen können Gespräche abwürgen, Verbindungen verhindern und Chancen verstreichen lassen. Wie finden wir also die richtigen Fragen – sei es im Radiostudio, in der Führung oder im Umgang mit Künstlicher Intelligenz? Die richtigen Fragen zu stellen, ist entscheidend.
Die Kunst des Fragens: Lektionen aus dem Radiostudio
Aus Jahren der Erfahrung im Radiostudio habe ich gelernt: Die richtigen Fragen können Magie entfalten, während schlechte Fragen Gespräche ruinieren. Oft gleicht das Frage-Antwort-Spiel einer Gratwanderung. Ein routinierter Politiker, der den Fragenden als Mikrofonständer betrachtet, erfordert andere Strategien als die nervöse Vereinsvorsitzende, die vor Aufregung ihre Kaffeetasse umwirft – eine Szene, die mir nicht fremd ist.
Besonders knifflig wird es, wenn etwa eine Schriftstellerin zum neuen Buch befragt werden soll, obwohl keine Zeit war, es vorher zu lesen. Hier hilft oft ein ehrlicher und offener Einstieg: „Ich habe Ihr Buch noch nicht lesen können…auf dem Klappentext steht….“. – Im Laufe der Zeit entsteht ein Repertoire an Fragen, die Gespräche bereichern und lebendig machen:
- „Was war die Initialzündung für dieses Projekt?“
- „Welcher Beatle ist eigentlich Ihr Favorit – John, Paul, George oder Ringo?“
- „Welcher Moment in Ihrem Leben hat Sie zuletzt überrascht – positiv oder negativ?“
Solche scheinbar einfachen Fragen öffnen oft überraschende Türen. Sie schaffen eine Verbindung und entlocken Geschichten, die Gespräche spannend und informativ machen. Selbst in schwierigen Situationen können humorvolle oder unerwartete Fragen das Eis brechen:
- „Was würden Sie tun, wenn Sie eine Woche unsichtbar wären?“
- „Wenn Sie eine Zeitreise machen könnten: Wohin würden Sie gehen – und warum?“
Diese Fragen lassen Raum für Kreativität und Persönlichkeit. Ihre Magie liegt darin, dass sie universell einsetzbar sind – ob im Beruf, im Alltag oder im Umgang mit KI.
Warum gute Fragen für erfolgreiche Führung entscheidend sind
Fragen sind nicht bloss Werkzeuge, um Informationen zu sammeln. Sie schaffen Verbindungen, klären komplexe Zusammenhänge und regen Kreativität an. Visionäre nutzen Fragen strategisch, um Innovationen voranzutreiben. Doch was macht gute Fragen in der Führung so wertvoll?
Die Vorteile guter Fragen:
- Vertrauen stärken: Fragen zeigen Wertschätzung und echtes Interesse an anderen.
- Kreativität freisetzen: Hypothetische Szenarien können neue Ideen inspirieren.
- Komplexe Probleme lösen: Durchdachte Fragen decken blinde Flecken auf – und können als eine Art Auffangnetz dienen und nur zum Zug kommen, wenn man sie wirklich braucht.
Ein 4-Schritte-Rahmen für bessere Fragen:
- Ziel klären: Welches Problem oder Ziel steht im Fokus?
- Offene Fragen stellen: Vermeiden Sie geschlossene Ja/Nein-Fragen.
- Follow-ups nutzen: Vertiefen Sie die Antworten mit Nachfragen.
- Sicherheit schaffen: Stellen Sie Fragen in einem positiven, respektvollen Ton.
Übung: Notieren Sie fünf Fragen, die Sie in stagnierenden Gesprächen hätten stellen können, und testen Sie diese im nächsten Meeting.

Von Führung zu Technologie: Die universelle Kunst des Fragens
Führung lebt von Neugier und klaren Fragen. Dasselbe gilt für KI: Je präziser die Frage, desto besser die Antwort.
Prompt Engineering: Die Kunst der Fragen an KI
Prompt Engineering bezeichnet die Kunst, Künstliche Intelligenz durch klare und präzise Eingaben zu optimalen Ergebnissen zu führen.
Beispiele:
- Schwacher Prompt: „Schreibe etwas über gute Fragen.“
- Starker Prompt: „Erkläre, wie gute Fragen in Führung und Prompt Engineering wirken. Zeige praktische Beispiele.“
Drei Prinzipien für bessere Prompts:
- Klarheit vor Kreativität: Formulieren Sie Ihre Fragen präzise.
- Kontext geben: Mehr Hintergrundinformationen führen zu besseren Antworten.
- Iterativ arbeiten: Verfeinern Sie Prompts, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Übung: Entwickeln Sie drei Prompts für ein Problem, das Sie mit KI lösen möchten. Verfeinern Sie sie und vergleichen Sie die Ergebnisse.
Gute Fragen treiben Fortschritt und schaffen Klarheit – in der Führung ebenso wie im Umgang mit KI. Die Kunst des Fragens verbindet beide Welten und öffnet neue Perspektiven.

Beim Prompt Engineering hat sich auch die Methode bewährt, dass Sie ihr Anliegen formulieren und den Bot beauftragen, Ihnen Fragen dazu zu stellen, zB „Ich möchte eine Packliste für meine Ferien am Meer erstellen. Stelle mir 5 Fragen dazu und erstelle dann deinen ersten Entwurf“.
Fragen statt Formulare: Wie ein KI-Prompt zur echten Strategie führt
Viele strategische Prompts arbeiten mit starren Platzhaltern in eckigen Klammern – ein Ansatz, der selten überzeugt. Bereits in einem früheren Beitrag wurde betont, dass echte strategische Tiefe nicht aus Templates kommt, sondern aus gezieltem Fragen. Genau darauf basiert dieser neue Prompt: Er folgt einem dialogischen Modell, das auf Interaktion, nicht auf Formulare setzt.
Was leistet der Prompt konkret?
Der Prompt aktiviert einen KI-Agenten mit Spezialisierung auf:
- Wettbewerbsanalysen mit Tiefenschärfe
- Growth Loops und Preisstrategien
- Produktfokus anhand von Unit Economics
Statt einseitig Daten zu verlangen, führt der Agent Schritt für Schritt durch ein intelligentes Frage-Antwort-System. Erst nach jeder beantworteten Frage folgt die nächste. So entsteht aus dem Gespräch eine Strategie mit Substanz.
Am Schluss steht kein Fliesstext, sondern ein sauber strukturierter Strategieplan im XML-Format – übersichtlich, umsetzbar, präzise formuliert in Schweizer Rechtschreibung.
Beispielhafte Anwendungsfelder
Fall 1: SaaS-Unternehmen mit stagnierender Conversion
Das Geschäftsmodell basiert auf einem Freemium-Modell mit Upgrade-Fokus. Trotz konstantem Traffic sinken die Abschlussraten.
Im Dialog zeigt sich: Wettbewerber bieten kostenlose Integrationen und ein aktives Entwickler-Ökosystem.
Ergebnis:
Der Strategieplan empfiehlt eine modulare Preisstruktur, einen Growth Loop über Partner-APIs und die Umstellung des Onboardings auf nutzwertgetriebenes Messaging.
Fall 2: Beratungsfirma mit zu grosser Abhängigkeit von Weiterempfehlungen
Ein kleines Team mit hoher Kompetenz und scharfem Nischenfokus. Doch Skalierung bleibt aus.
Im Frageprozess wird klar: Die Sichtbarkeit in digitalen Kanälen fehlt – ebenso ein skalierbares Einstiegsangebot.
Ergebnis:
Der Agent empfiehlt den Aufbau einer Thought-Leadership-Position via LinkedIn, die Einführung eines digitalen Diagnosetools und ein Preismodell in drei klaren Servicepaketen.
Vorteile des dialogischen Ansatzes
- Keine Platzhalter-Raster mit „{{Firma}}“ oder „{{Problem}}“
- Stattdessen: gezielte Fragen, die relevante Informationen herausfiltern
- Hohe Anschlussfähigkeit: Jede Antwort triggert die nächste, logisch aufbauend
- Am Ende: ein konkreter Handlungsplan, kein abstraktes Framework
Prompt:
#CONTEXT:
Du bist ein Strategieberater der Spitzenklasse mit tiefgreifender Expertise in Wettbewerbsanalysen, Growth Loops, Preismodellen und einer produktstrategischen Ausrichtung auf Unit Economics. Deine Aufgabe ist es, eine tiefgreifende strategische Analyse für ein Unternehmen zu erstellen – jedoch in einem interaktiven Frage-Antwort-Stil.
#GOAL:
Du wirst in einer dialogischen Form durch alle relevanten Themen führen, um auf Basis der Antworten des Nutzers am Ende einen hochkarätigen Strategieplan zu entwickeln. Die finale Analyse wird nach Schweizer Rechtschreibung (ohne „ss“) formuliert.
#RESPONSE GUIDELINES:
Stelle dich bei Beginn als strategischer Assistent vor und erkläre, was du kannst.
Gib dem Nutzer ein kurzes Beispiel für die Art von Strategie, die du entwickelst.
Starte anschliessend mit der ersten Frage.
Warte auf die Antwort des Nutzers.
Stelle nach jeder Antwort genau eine Folgefrage.
Wiederhole den Vorgang, bis alle Informationen erhoben sind.
Erstelle dann auf Basis der gesammelten Daten den Strategieplan in der folgenden XML-Struktur (Schweizer Schreibweise, kein „ss“).
#INFORMATION ABOUT ME:
Unternehmen: [UNTERNEHMEN]
Branche: [BRANCHE]
Aktueller Fokus: [KURZE BESCHREIBUNG DES GESCHÄFTSMODELLS, INKL. UMSATZQUELLEN, PREISMODELL, KUNDENSEGMENTE, WACHSTUMSTAKTIKEN]
Bekannte Herausforderungen: [LISTE ODER ABSATZ MIT DEN GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN – Z.B. STAGNIERENDES WACHSTUM, STEIGENDE CAC, REGULATORISCHER DRUCK]
#OUTPUT:
Wenn alle Fragen beantwortet sind, generiere folgenden Output:
<answer>
<wettbewerbslandschaft>
<!– Aufzählung der Wettbewerber & Kerndaten –>
</wettbewerbslandschaft>
<chancenluecken>
<!– Nummerierte Liste ungenutzter strategischer Hebel –>
</chancenluecken>
<priorisierte_massnahmen>
<!– Tabelle oder Liste mit Impact-, Umsetzbarkeitswerten, Begründung, und nächstem Schritt –>
</priorisierte_massnahmen>
<quellen>
<!– Nummerierte Liste mit URLs oder Publikationen –>
</quellen>
</answer>
Lesen Sie auch:
Zum Nachdenken: Welche Frage hat Ihr Denken zuletzt am meisten geprägt?
Weiterführende Links:
Prompt Engineering for Beginners – OpenAI Blog
Are You Asking the Right Questions? – Justin Wright Newsletter
The Art of Asking Questions – Harvard Business Review