1884 gewann der damalige Direktor der Basler Gewerbeschule, Wilhelm Burbeck, einen Wettbewerb, den die Stadt für die Neugestaltung eines Stadtbrunnens ausgeschrieben hatte. Sein siegreicher Basiliskbrunnen besteht aus einem Basilisken aus Bronze, der Trog ist aus Gusseisen hergestellt. Das Wasser strömt aus dem Maul des Basilisken in das runde Becken, welches an der Aussenseite mit diversen Mustern verziert ist. Am urnenförmigen Stockfuss fehlt auch ein Trinkschälchen für Hunde nicht. Heute findet man, verteilt über das ganze Stadtgebiet, 28 Basiliskenbrunnen, die auf öffentlichem Grund stehen, und noch einige weitere auf Privatarealen.
Der Basilisk erschien 1448 erstmals auf einer Handschrift als Basler Wappenhalter. Als Fabeltier gehört er in den Bereich der Mythologie, in der er als «König der Schlangen» gilt. In mittelalterlichen Tierbüchern werden Basilisken oft als Mischwesen dargestellt: der Oberkörper eines Hahns vereint mit dem Unterleib einer Schlange, auf dem Kopf eine Krone. Der Sage nach soll sein Blick versteinern oder sogar töten, und auch sein Atem sei giftig und todbringend. Vor der Gründung der Stadt soll angeblich ein Basilisk in einer Höhle beim jetzigen Gerberbrunnen gewohnt haben und so zu seinen Wappenehren gekommen sein. Der Brunnen liegt leicht versteckt beim Gerbergässlein. Auf einer Inschrifttafel ist zu lesen:
In dieses Brunnens dunklem Grund
Haust einst – die Sage tut’s uns kund –
Der Basilisk, ein Untier wild.
Heut hält er Basels Wappenschild.
Drauf ward hier ein Gericht gehegt
Auch Tanz und Minnesang gepflegt.
Vom Zunfthaus, das beim Quell dann stand
Ward Gerberbrunnen dann genannt.
Nachdem versiegt er manches Jahr
Stömt heut’ er wieder voll und klar.
Kein Drach mehr sinnt in ihm auf Mord
Doch lebt ein andrer Drache fort.
O Basel, Mach von ihm dich frei
Der Zwietracht tritt den Kopf entzwei!
Wie Basel zu seinem Monster kam
Geschichte über den Basilisk in der Tageswoche.
