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Die KI-Welle reiten, statt von ihr überrollt zu werden

Ihr Job ist durch KI bedroht? Nein. Die eigentliche Gefahr ist, sich nicht anzupassen. Nutzen Sie die KI Checklist, um Chancen zu erkennen.
Künstliche Intelligenz ist kein Gegner, sondern das mächtigste Werkzeug für Ihre Karriere.
Angelehnt an die Strategien von Google-Chef Sundar Pichai zeige ich Ihnen, wie Sie mit KI arbeiten, Ihre Fähigkeiten erweitern – und Ihre berufliche Zukunft sichern.

Aber dann bin ich über ein paar Aussagen von Google-Chef Sundar Pichai (vom 9. Juni 2025) gestolpert, die mich nachdenklich gemacht haben. Sein Tenor? Leute, habt keine Angst vor der KI. Lernt lieber, auf dieser Welle zu reiten, anstatt euch von ihr überrollen zu lassen. Für ihn ist KI kein Gegner, sondern ein Werkzeug – vielleicht das mächtigste, das wir je hatten.

Nutzen Sie die KI Checklist, um sich auf die Veränderungen vorzubereiten und aktiv zu bleiben.

📰 Die Times of India veröffentlichte am 9. Juni 2025 einen lesenswerten Artikel:
„Sundar Pichai sees AI as a tool, not a threat: 8 ways tech professionals can maintain their relevance“
Darin fasst Pichai seine zentralen Gedanken von der Bloomberg Tech Conference in San Francisco zusammen: Artikel.

Aber Pichais Aussagen haben mich aufhorchen lassen. Seine Haltung:
Habt keine Angst vor KI – lernt, mit ihr zu arbeiten. Die KI Checklist kann dabei helfen.
Für ihn ist KI ein Werkzeug, nicht eine Bedrohung. Und zwar eines, das unsere Art zu arbeiten grundlegend verändert.

Seine Botschaft ist klar: Die Frage ist nicht ob, sondern wie wir KI nutzen. Und dafür hat er so eine Art Regelwerk aufgestellt. Ich hab mir das mal angeschaut und für uns übersetzt und etwas erweitert:

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Sundar Pichais 8 Regeln für den Erfolg im KI-Zeitalter

Das hier ist quasi eine Landkarte, um im KI-Dschungel nicht verloren zu gehen. Es geht darum, die eigene Karriere fit für die Zukunft zu machen.

1. Kapieren statt nur kopieren Es reicht einfach nicht mehr, KI-Tools nur zu bedienen wie ein Word-Dokument. Der Clou ist, wirklich zu kapieren, wie der Hase läuft. Du musst kein Programmierer werden, keine Sorge. Aber zu verstehen, warum ein Sprachmodell manchmal Blödsinn erzählt oder wo seine Grenzen liegen? Das ist Gold wert. Wer die Mechanik versteht, kann der KI viel bessere Anweisungen geben und am Ende auch bessere Ergebnisse erzielen.

2. Bleib menschlich! KI kann Daten wälzen und Tabellen sortieren, bis der Arzt kommt. Was sie aber nicht kann: einem aufgelösten Kunden die Hand halten oder die Stimmung in einem wichtigen Meeting lesen. Also, bildlich gesprochen. Genau hier liegt deine Chance. Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen, kritisches Denken und Kreativität werden immer wichtiger, je mehr Routineaufgaben die Maschinen übernehmen.

3. Lern die Sprache der Maschinen (Prompts sind das A und O) Einem KI-Modell Befehle zu geben, ist eine kleine Kunst. Stell dir vor, du sprichst mit einem extrem schlauen, aber auch sehr naiven Assistenten. Wenn du wirre Fragen stellst, kriegst du wirre Antworten. Ganz einfach. Lerne, deiner KI eine Rolle zuzuweisen („Du bist ein erfahrener Social-Media-Manager“), ihr Beispiele zu geben und deine Fragen Schritt für Schritt zu verfeinern. Wer das draufhat, bekommt Ergebnisse, von denen andere nur träumen.

4. Deine Karriere ist kein fertiges Haus, sondern eine ewige Baustelle In der IT-Welt ist Software nie wirklich „fertig“. Sie wird ständig verbessert und angepasst. Sieh deine Karriere genauso. Sei neugierig, probier was aus, lerne ständig dazu und hab keine Angst, alte Gewohnheiten über Bord zu werfen. Hol dir Feedback, auch wenn’s wehtut. In einer Welt, die sich so schnell dreht, ist Anpassungsfähigkeit deine Superkraft.

5. Sei die ethische Bremse: Frag nicht nur „Können wir das?“, sondern „Sollten wir das?“ Nur weil die Technik etwas kann, heisst das noch lange nicht, dass man es auch tun sollte. Du als Mensch im Prozess hast die Verantwortung. Sind die Daten fair? Verletzen wir die Privatsphäre von jemandem? Werden hier Vorurteile verstärkt? Wenn du diese Fragen stellst, wirst du unersetzlich. Hierzu passt übrigens dieser Artikel über den kritischen Umgang mit KI-Tools, um Falschinformationen zu erkennen und zu vermeiden:

6. Sei der Dirigent, nicht der erste Geiger Die besten Teams der Zukunft? Die bestehen aus Menschen und KI. Deine Rolle als Mensch ist die des Dirigenten. Du gibst die Vision vor, triffst die kniffligen Entscheidungen und hältst den Laden zusammen. Die KI ist dein Orchester: Sie erledigt die Fleissarbeit, analysiert riesige Datenmengen und skaliert Prozesse. Du machst die Strategie, die KI macht die schwere Arbeit. Wie diese Zusammenarbeit im Detail aussehen kann und welche Risiken man meiden sollte, wird hier gut erklärt:

7. Teil dein Wissen (und deine Fehler!) Die Zeiten des einsamen Wolfs sind vorbei. Wissen veraltet heute schneller als Joghurt im Kühlschrank. Wenn du also was Neues über KI lernst, behalt es nicht für dich. Erzähl deinen Kollegen, was geklappt hat und – noch wichtiger – was so richtig in die Hose ging. Das hilft nicht nur allen anderen, sondern macht auch dich zum gefragten Ansprechpartner.

8. Arbeite mit der KI, nicht gegen sie Zu versuchen, die KI in Sachen Geschwindigkeit oder Datenanalyse zu schlagen, ist wie ein Wettrennen gegen einen Taschenrechner. Völlig sinnlos. Die eigentliche Magie entsteht, wenn du deine Fähigkeiten mit der KI erweiterst. Ein Architekt kämpft ja auch nicht gegen seine CAD-Software, sondern baut damit krasse Sachen, die von Hand unmöglich wären. Genau darum geht’s.


Meine persönliche Checkliste für den KI-Alltag

Das sind also die grossen Linien von Pichai. Ziemlich schlau, oder? Aber Theorie ist das eine, die Praxis das andere. Deshalb habe ich mir meine eigenen, ganz persönlichen Regeln für den Alltag mit ChatGPT, Gemini & Co. aufgeschrieben. Das ist mein persönlicher Kompass, damit ich nicht vom Weg abkomme.

Falls du tiefer in das richtige „Mindset“ für den Umgang mit KI eintauchen möchtest, kann ich diesen Beitrag empfehlen:

Hier ist meine Liste:

  • Die KI hat nie das letzte Wort. Ich bin und bleibe der Chef-Redakteur. Der finale Check für Qualität und Tonalität liegt immer bei mir.
  • Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Fakten, Zahlen, Zitate? Überprüfe ich immer doppelt mit verlässlichen Quellen.
  • Jede Aufgabe startet mit einer Rolle. Ich sage der KI immer, wer sie sein soll („Du bist ein kritischer Marketingexperte“). Das verbessert die Antworten enorm.
  • Meine „Custom Instructions“ sind heilig. Ich feile ständig an meinen Grundeinstellungen, damit die KI meinen Stil und meine Bedürfnisse kennt.
  • Kontext ist alles. Ich werfe der KI nicht nur eine Frage hin, sondern füttere sie mit Hintergrundinfos und Beispielen. Müll rein, Müll raus – das gilt auch hier.
  • Die KI ist mein Sparringspartner, nicht mein Ghostwriter. Sie hilft mir, das leere Blatt zu füllen und Ideen zu sortieren. Die Denkarbeit mache aber ich.
  • Die erste Antwort ist selten die beste. Ich frage nach, bohre tiefer und führe einen richtigen Dialog, um zum Kern zu kommen.
  • Die Ethik-Frage kommt zuerst. Bevor ich eine Aufgabe starte, frage ich mich: Ist das fair? Ist das transparent? Ist das okay?
  • Sensible Daten sind tabu. Firmengeheimnisse oder Kundendaten haben in externen KI-Tools absolut nichts verloren. Punkt.
  • Lernen ist ein fester Termin. Jede Woche blocke ich mir Zeit in meinem Kalender, um am Ball zu bleiben, neue Tools zu testen und besser im Prompten zu werden.
  • Mein Wert liegt im Menschlichen. Ich konzentriere mich auf das, was eine Maschine nicht kann: Empathie, strategische Weitsicht und ein gutes Bauchgefühl.
  • Klar definierte Rollen: Ich bin für die Strategie und die Kreativität zuständig. Die KI für die Analyse und die Umsetzung in grossem Stil.
  • Offen über Pannen reden. Nur wenn wir im Team offen darüber sprechen, wo die KI uns geholfen und wo sie uns im Stich gelassen hat, werden wir alle besser.
  • Ich muss die Grundlagen kennen. Ich muss kein Data Scientist sein, aber ich will verstehen, wie ein LLM grob funktioniert. Das hilft, seine Stärken und Schwächen einzuschätzen.
  • Teamwork makes the dream work. Ich will nicht schneller sein als die KI, sondern mit ihr klüger und bessere Ergebnisse erzielen.
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Rainer Luginbühl

Journalist BR, Basel, Ehemaliges Radiogesicht mit Moderationshintergrund, nun in Pixeln gefangen. 🎙️ #Urknallfan. Love what you do and do what you love