Im Storchenschritt durch das kalte Bad: Die wunderbare Wirkung einer alten Tradition
200 Jahre Sebastian Kneipp und ein verspätetes Jubiläum: Der Kneippverein Basel hat Grund zum Feiern. Er trifft sich jeden ersten Dienstag im Monat.
Von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, existiert am St. Alban-Rheinweg bereits seit 1995 ein «hydrotherapeutisches Wassertretbecken»: ein Kneippbecken am Rhein. Hier kann man nach den Regeln des bayerischen Priesters Sebastian Kneipp eine Wasserkur «antreten», eine «Kneippkur» eben. Das halbmondförmige Becken ist bis zu einer Höhe von etwa 35 Zentimetern mit kaltem Grundwasser vom nahe gelegenen Mühlenberg gefüllt. Für Anfänger und Unkundige sei hier eine kurze Anleitung wiedergegeben: Mit warmen Füssen in das Becken steigen und 1-2 Minuten im Storchenschritt marschieren bis die Füsse kalt werden. Anschliessend die Socken wieder anziehen und bewegen, damit sie wieder warm werden. Wassertreten durchblutet die Beine, regt den Stoffwechsel an und kräftigt die Venen. Es beruhigt, hilft gegen Kopfschmerzen und zu hohen Blutdruck, sagen die «Kneippianer». Nicht Wassertreten soll man bei akuten Blasen- und Nierenerkrankungen sowie Infektionen des Unterleibs. An heissen Sommertagen ist ein ganz profanes Fussbad auch sehr erfrischend.
Die beiden Anlagen beim St.-Alban-Kloster gehen auf einen Vorschlag des Kneipp-Vereins Basels zurück, und konnten zum Jubiläum seines 100-jährigen Bestehens realisiert werden. Die Idee wurde von der «Christoph Merian Stiftung» unterstützt, als eine von einer ganzen Reihe von Massnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Basler Rheinufer. Dazu gehört auch die Terrasse, die wenige Meter vom Becken entfernt in den Rhein hinausragt und zum Sonnenbad einlädt.