Wie du GPT-5 so ansprichst, dass es denkt, schreibt und liefert, wie man will
– ohne Umwege.
Vor zwei Jahren war „Prompt Engineering“ noch ein Nischenthema. Man tüftelte an geheimen Formulierungen, baute Workarounds, um GPT-3 oder 4 zu zwingen, mehr zu liefern als oberflächliche Antworten. Viele dieser Tricks funktionieren noch – aber GPT-5 hat das Spiel verändert. Nutze diesen Spickzettel, um deine Ansätze zu optimieren.
Mit diesem Spickzettel kannst du die besten Prompts für GPT-5 erstellen.
Was ist neu?
- Bessere Gedächtnisleistung: GPT-5 kann sich über längere Chats hinweg konsistent verhalten.
- Stärkere Einhaltung von Regeln: Es befolgt Längenlimits, Tonvorgaben und Ausschlusskriterien zuverlässiger.
- Selbstkritik eingebaut: Es kann eigene Antworten prüfen und verbessern, wenn man es dazu auffordert.
- Multimodalität: Text, Bilder und Dateien lassen sich endlich sinnvoll kombinieren.
Was hat sich nicht geändert?
- Der Prompt bleibt entscheidend. Wer schwammig fragt, bekommt schwammige Antworten.
- Iteration ist Pflicht. Ein einzelner Prompt ist selten perfekt.
- Klare Rollen, Ziele und Grenzen sind der Schlüssel.
Ich habe das Thema in meinen letzten Posts immer wieder beleuchtet – von der Rolle des Kontexts über Iteration bis hin zu kreativen Constraints – und fasse hier alles noch einmal kompakt zusammen. Das ist mein Werkzeugkasten für Power-User, die GPT-5 nicht nur „probieren“, sondern gezielt einsetzen wollen.
1. Rolle + Schritte: Zuerst planen, dann antworten
Prompt:
Du bist [Rolle]. Teile das Problem in logische Schritte auf, bevor du antwortest.
Beispiel:
„Du bist Unternehmensstratege. Teile die Schritte zur Einführung eines KI-Compliance-Tools in UK auf. Danach: Go-to-Market-Strategie in 10 Stichpunkten.“
Warum es wirkt:
Zwingt GPT-5 zu strukturieren. Weniger Bauchgefühl, mehr Plan.
2. Kritik vor der Finalfassung
Prompt:
Entwirf zuerst die Antwort. Prüfe sie kritisch (Liste der Schwächen). Schreibe sie dann neu.
Beispiel:
„400-Wörter-Pressemitteilung. Danach kritische Prüfung auf Klarheit. Dann Neufassung.“
Warum es wirkt:
Nutzt GPT-5s Fähigkeit zur Selbstreflexion – ohne dass du alles doppelt prompten musst.
3. Rolle + Ziel + Einschränkungen
Prompt:
Du bist [Expertenrolle]. Ziel: [Ziel]. Befolge: [Regeln, Länge, Ton].
Beispiel:
„Leitender Politikberater. Ziel: 20-seitigen Klimabericht in 500 Wörtern neutral zusammenfassen.“
Warum es wirkt:
GPT-5 hält sich besser an Regeln als frühere Modelle – wenn du sie messbar vorgibst.
4. Progressive Vertiefung
Prompt:
Gib zuerst einen Überblick (max. 8 Sätze). Vertiefe dann den wichtigsten Punkt mit Belegen.
Beispiel:
„EU-KI-Regulierung: Überblick, dann Hürden der Durchsetzung.“
Warum es wirkt:
Erst Orientierung, dann Tiefe. Schont deine Augen und dein Scrollrad.

5. Multiformat-Integration
Prompt:
Hier sind Eingaben: [Text] + [Datei] + [Bild]. Analysiere gemeinsam und erstelle [Output].
Beispiel:
„PDF-Marktbericht + Produktfoto → 2-Folie-Pitch für Investoren.“
Warum es wirkt:
GPT-5 kann Text, Bild und Daten kombinieren – wenn du sie gemeinsam fütterst.
6. Ideenkarte statt Tunnelblick
Prompt:
Erkunde alle Blickwinkel für [Ziel]. Kategorisiere, 3+ Ideen pro Kategorie.
Beispiel:
„Monetarisierung eines KI-Newsletters: Sponsoring, Produkte, Community, Partnerschaften.“
Warum es wirkt:
Breite vor Tiefe. Du bekommst ein Ideenbuffet, nicht nur den ersten Einfall.
7. Experten-Emulation
Prompt:
Antworte wie [Expert:in/Rolle], übernimm Stil, Entscheidlogik und Prioritäten.
Beispiel:
„Antworte wie eine CTO, die ein KI-Chip-Startup plant.“
Warum es wirkt:
Du bekommst eine fundierte Perspektive – nicht generische Tipps.
8. Kreativität durch Constraints
Prompt:
Erstelle [Output] unter diesen Einschränkungen: [Länge, Metapher, Verbot].
Beispiel:
„100-Wörter-Post für 10-Jährige, nur eine Metapher, Abschlussfrage.“
Warum es wirkt:
Enge Grenzen → fokussierte Kreativität. Kein Abschweifen.
9. Kontext nutzen
Prompt:
Nutze den gesamten bisherigen Chat-Kontext. Erstelle [Output].
Beispiel:
„Basierend auf unserer EU-KI-Diskussion: 2’000-Wörter-Strategiepapier.“
Warum es wirkt:
GPT-5 kann Langzeitgedächtnis simulieren – nutze es.
10. Zwei-Schritt-Prompting
Prompt:
- Mein Ziel: [allgemein]. Hilf mir, eine präzise Aufgabe zu formulieren.
- Erstelle das Ergebnis gemäss Definition.
Beispiel:
„LinkedIn-Engagement verbessern → 4-Wochen-Plan mit Hooks & CTAs.“
Warum es wirkt:
Erst Ziel klären, dann liefern – spart dir Nachjustieren.
11. Meta-Klarheit
Prompt:
Ich habe ein vages Ziel. Formuliere eine präzise Aufforderung. Stelle max. 3 Rückfragen.
Warum es wirkt:
GPT-5 wird dein Prompt-Designer, bevor es in die Produktion geht.
Mini-Checkliste für jeden Prompt
- Rolle + Ziel + Format + Länge + Tabus
- Erst Mini-Version (20 %)
- Kritik + Verfeinerung
- Offene Punkte abfragen
- Quellen oder Begründungen verlangen, wenn relevant