Magic Baton: Peter Gabriel – Lou Reed

Wenn Musikalben sich treffen: Die erstaunlichen Verbindungen zwischen verschiedenen Alben und Songs:

Von Peter Gabriel zu Lou Reed

“The Feeling Begins” von Peter Gabriel ist der erste Song auf seiner Soundtrack-Platte “Passion”, die von Brian Eno produziert wurde. Die Zusammenarbeit zwischen Gabriel und Eno begann in den späten 70er Jahren, als Gabriel noch Mitglied von Genesis war. Eno war zu dieser Zeit bereits ein bekannter Musiker und Produzent und hatte mit Roxy Music bereits einige erfolgreiche Alben veröffentlicht. Gabriel war von Enos innovativem Ansatz zur Musikproduktion beeindruckt und engagierte ihn schließlich für die Produktion von “Passion”.

Eno, der für seine experimentelle Arbeitsweise bekannt ist, brachte neue Ideen und Techniken in die Produktion von “Passion” ein. Der Soundtrack basiert auf der Musik, die Gabriel für Martin Scorseses Film “The Last Temptation of Christ” geschrieben hatte, und enthält Elemente aus verschiedenen Weltmusiktraditionen. “The Feeling Begins” ist ein instrumentaler Track, der von einem sphärischen Sound dominiert wird und eine intensive und emotionale Atmosphäre schafft. Der Song wurde oft für Filmmusik und Werbekampagnen verwendet und ist ein bekanntes Stück aus Gabriels Werk.

Eno war auch an der Produktion von “Virginia Plain” beteiligt, einem Song von Roxy Music. Der Song war einer der ersten grossen Erfolge der Band und etablierte Roxy Music als eine der innovativsten und stilbildenden Gruppen der frühen 70er Jahre. Eno und Roxy Music arbeiteten später wiederholt zusammen und schufen einige der bekanntesten Alben der Band.

Sowohl “Virginia Plain” von Roxy Music als auch “Debora” von T. Rex entstanden mit der Beteiligung des britischen Produzenten und Musikers Martin Rushent. Rushent war in den 1970er Jahren eine wichtige Figur in der britischen Musikszene und arbeitete mit verschiedenen Künstlern zusammen, darunter Roxy Music und T. Rex.

“Virginia Plain” wurde 1972 als Debütsingle von Roxy Music veröffentlicht und wurde zu einem Hit in Grossbritannien. Der Song gilt als stilistisch wegweisend für die Musik der Band.

“Debora” wurde 1972 als Single von T. Rex veröffentlicht und war ebenfalls ein Hit in Grossbritannien. Der Song war Teil der Glam-Rock-Bewegung und zeigte die typischen Merkmale dieser Musikrichtung, inklusive der ausgefallenen Kleidung.

Tony Visconti war ein weiterer renommierter Produzent, der mit einigen der grössten Namen der Rockmusik zusammenarbeitete. Er produzierte “Debora” von T. Rex, einem Song, der eine wichtige Rolle bei der Etablierung des Glam Rock spielte. Visconti arbeitete auch eng mit David Bowie zusammen und produzierte einige seiner bekanntesten Alben, darunter “The Man Who Sold the World” und “Heroes”. Bowie und Eno waren in den 70er Jahren enge Freunde und arbeiteten oft zusammen. Eno produzierte Bowies Alben “Low”, “Heroes” und “Lodger”, die als einige der innovativsten Werke in Bowies Karriere gelten.

“Oneohtrix Point Never” ist ein Produzent und Musiker, der für seine experimentelle und avantgardistische Arbeitsweise bekannt ist. Er produzierte “The Pure and the Damned” von Iggy Pop, einem Song, der für den Soundtrack des Films “Good Time” geschrieben wurde. Oneohtrix Point Never arbeitete auch mit anderen Künstlern zusammen, darunter Anohni, für deren Album “Age Of” er als Produzent fungierte.

“The Pure and the Damned” ist ein Song von Oneohtrix Point Never aus dem Jahr 2017, auf dem Iggy Pop als Gastsänger zu hören ist. “Perfect Day” ist ein Lied von Lou Reed aus dem Jahr 1972.

Die Verbindung zwischen den beiden Songs besteht darin, dass beide Künstler, Iggy Pop und Lou Reed, in den 1970er Jahren wichtige Figuren der New Yorker Musikszene waren. Sie waren Teil der aufkommenden Punk- und New-Wave-Bewegung und hatten grossen Einfluss auf die Entwicklung dieser Musikrichtungen.

Die beiden Künstler arbeiteten auch zusammen: Iggy Pop spielte Anfang der 1970er Jahre in der Band The Stooges, die von Reed produziert wurde. Später spielte Reed Gitarre auf Iggy Pops Soloalbum “Lust for Life” (1977).

Obwohl “The Pure and the Damned” und “Perfect Day” stilistisch sehr unterschiedlich sind, zeigen sie doch die Bedeutung und den Einfluss von Iggy Pop und Lou Reed in der Musikgeschichte. Beide Künstler erweiterten die Grenzen der Rockmusik und eröffneten neue Möglichkeiten für zukünftige Generationen von MusikerInnen.

Peter Gabriel und Lou Reed arbeiteten in den 1970er Jahren zusammen, als Gabriel noch Frontmann von Genesis war. Gabriel unterstützte Reed als Backgroundsänger auf dessen Album “Sally Can’t Dance” aus dem Jahr 1974.

Und abschliessen möchte ich diesen musikalischen Stafettenlauf mit einem Song von Lou Reed, in der Interpretation von Peter Gabriel. Reed schrieb diese Liebeserklärung für seine damalige Frau Laurie Anderson, mit der Peter Gabriel bekanntlich auch zusammengearbeitet (This is the picture) hat.

Rainer Luginbühl

Journalist BR, Basel, Love what you do and do what you love