Wer seine Prompts kontinuierlich analysiert und verfeinert, wird langfristig bessere Resultate erhalten.
Wie Sie mit präzisen Anweisungen aus Ihrer KI das Maximum herausholen.
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Mit GPT-5 hat sich vieles verändert: Das Modell denkt tiefer, wenn es muss, und antwortet blitzschnell, wenn es reicht – ganz ohne Moduswechsel. Es versteht lange, komplexe Texte, verarbeitet Bilder und Audio, bald auch Video. Für Pro-User heisst das: ein riesiger Kontext, präzise Steuerung, verlässlicherer Output und direkter Zugriff auf Google-Dienste.
Doch egal, wie leistungsfähig die Technik wird – gute Prompts bleiben das Fundament. Wer Techniken und Frameworks kombiniert, holt das Maximum heraus. Das ist der Unterschied zwischen „Antwort bekommen“ und „Antwort nutzen können“.
Doch eines hat sich nicht geändert – meiner Meinung nach sogar nie an Bedeutung verloren:
💡 Die besten, individuell zugeschnittenen und wirklich hervorragenden Ergebnisse entstehen immer dann, wenn wir selbst aktiv prompten. Wer klare, gut strukturierte Anweisungen gibt, steuert nicht nur das Ergebnis, sondern auch den Denkprozess der KI.
In diesem Beitrag zeige ich die wichtigsten Prompt-Techniken und Frameworks, mit denen Sie ChatGPT so führen, dass die Antworten präzise, relevant und sofort nutzbar sind – egal, ob Sie Ideen entwickeln, Texte optimieren oder Strategien entwerfen wollen. Durch gezielte Prompt-Techniken können Sie die Effizienz Ihrer Interaktionen mit KI erheblich steigern. Die Anwendung verschiedener Prompt-Techniken ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Projekte. Die besten Ergebnisse erzielen Sie durch das Meistern dieser Prompt-Techniken.

Teil 1 – 🔍 Grundlegende und fortgeschrittene Prompt-Techniken
1️⃣ One-Shot / Few-Shot Prompting
Ein oder mehrere Beispiele geben, bevor die eigentliche Aufgabe gestellt wird. So versteht die KI den Kontext besser und weiss, was erwartet wird.
👉 Mehr dazu im Einsteigerartikel zu Prompts
Beispiel:
„Die Präsentation war zu lang.“ → „Die Präsentation enthielt viele wertvolle Details. Eine kompaktere Version könnte noch wirkungsvoller sein.“
„Der Bericht enthält viele Fehler.“ → „Der Bericht bietet eine solide Grundlage. Eine sorgfältige Überprüfung könnte seine Qualität weiter verbessern.“
2️⃣ Role Prompting
Der KI eine spezifische Rolle zuweisen, um gezieltere Antworten zu erhalten.
👉 Mehr im Leitfaden für das Erstellen von Prompts
Beispiel:
„Verhalte dich wie ein SEO-Experte, der eine Website analysiert. Was sind die ersten Schritte?“
3️⃣ Instruktionen vor Einschränkungen
Positive, präzise Instruktionen liefern meist bessere Ergebnisse als vage oder negative Einschränkungen.
👉 Erläutert im Beitrag Die Kunst des Promptings
Besser:
„Erstelle eine faktenbasierte Produktbeschreibung für meinen Bio-Tee. Betone Geschmack, Aromen und Trinkerlebnis. Zutaten: Bio-Grüntee, Ingwer, Zitronengras.“
Weniger hilfreich:
„Keine übertriebenen Behauptungen. Keine Heilversprechen. Max. 150 Wörter.“
4️⃣ Chain-of-Thought (CoT)
Die KI durch einen schrittweisen Denkprozess führen – ideal für komplexe Aufgaben.
👉 Ausführlich behandelt im Artikel Dynamisches Prompting
Beispiel:
„Entwickle eine Strategie zur Steigerung der Conversion-Rate:
- Schwachstellen analysieren
- Relevante Metriken bestimmen
- A/B-Test-Ideen für Betreffzeilen entwickeln“
5️⃣ Step-back Prompting
Zuerst eine allgemeine Frage stellen, dann konkretisieren.
👉 Weitere Strategien im Beitrag Prompt-Chaining erklärt
Beispiel:
„Was sind Herausforderungen bei Produkteinführungen? Und wie lassen sie sich bei Nahrungsergänzungsmitteln für Berufstätige adressieren?“
6️⃣ Tree-of-Thoughts (ToT)
Mehrere Denkpfade parallel erforschen, bevor eine Entscheidung getroffen wird – ideal für kreative Aufgaben.
👉 Vertieft im Beitrag Das Handwerkszeug des Prompt-Architekten
Beispiel:
„Entwerfe drei TikTok-Ideen für Sportbekleidung:
- Aufhänger
- Emotion
- Zielgruppe
- Beispielvideo
- Bewertung der vielversprechendsten Idee

Teil 2 – 🧭 Frameworks für systematisches Prompten
Neben einzelnen Techniken gibt es strukturierte Frameworks, die helfen, Prompts wie ein Profi aufzubauen. Sie sind leicht zu merken und in fast jedem Anwendungsfall einsetzbar.
1. R-A-C-E – Role, Action, Context, Expectation
- Role: Gewünschte Rolle der KI
- Action: Konkrete Aufgabe
- Context: Relevante Hintergrundinfos
- Expectation: Gewünschtes Endergebnis
Beispiel:
R: Email-Marketing-Strategist
A: Erstelle eine Launch-E-Mail-Serie für einen Onlinekurs
C: Kurs vermittelt Programmierkenntnisse für Anfänger
E: 5-teilige Serie mit Fokus auf Engagement und Conversions
2. R-I-S-E – Role, Identify, Steps, Expectation
- Role: Gewünschte Rolle
- Identify: Hauptproblem oder Herausforderung
- Steps: Schritte zur Zielerreichung
- Expectation: Endergebnis
Beispiel:
R: Remote Team Manager
I: Geringe Teilnahme an virtuellen Meetings
S: Meetings kürzen, Agenda vorab senden, Redebeiträge zuweisen
E: Klarer Aktionsplan zur Steigerung der Beteiligung
3. S-T-A-R – Situation, Task, Action, Result
- Situation: Ausgangslage
- Task: Ziel oder Herausforderung
- Action: Massnahmen
- Result: Ergebnis
Beispiel:
S: Kunden beschweren sich über lange Antwortzeiten
T: Wartezeiten im Support senken
A: Live-Chat eingeführt, FAQ erstellt, Team geschult
R: Antwortzeit um 60 % reduziert
4. S-O-A-P – Subject, Objective, Action, Plan
- Subject: Thema oder Problem
- Objective: Ziel
- Action: Schritte zur Zielerreichung
- Plan: Umsetzung
Beispiel:
S: Verzögerungen im Onboarding neuer Mitarbeitender
O: Time-to-Productivity verkürzen
A: Formulare digitalisieren, Termine planen
P: Onboarding-Plan starten

5. C-L-E-A-R – Context, Learn, Evaluate, Action, Review
- Context: Hintergrund
- Learn: Was muss verstanden werden?
- Evaluate: Erfolgskriterien
- Action: Schritte umsetzen
- Review: Ergebnis prüfen und Learnings ableiten
Beispiel:
C: Content-Strategie für neuen Blog
L: Themen mit höchstem Traffic-Potenzial identifizieren
E: Analytics-Vergleich der Post-Performance
A: 3 Top-Themen pro Woche veröffentlichen
R: Traffic nach 30 Tagen messen, Strategie anpassen
6. P-A-S-T-O-R – Problem, Amplify, Story, Transformation, Offer, Response
- Problem: Kernproblem
- Amplify: Warum es relevant ist
- Story: Beispiel oder Fall
- Transformation: Positiver Wandel nach Lösung
- Offer: Lösung anbieten
- Response: Nächsten Schritt empfehlen
Beispiel:
P: Geringe Wiederkäufe
A: Wichtigkeit für Umsatz betonen
S: Fallbeispiel aus Kampagne
T: Personalisierte Follow-ups steigerten Wiederkäufe
O: Automatisierte E-Mail-Sequenzen einrichten
R: Pilotprojekt starten
7. F-A-B – Features, Advantages, Benefits
- Features: Eigenschaften
- Advantages: Vorteile
- Benefits: Nutzen
Beispiel:
F: Echtzeit-Analytics & Warnmeldungen
A: Frühes Erkennen von Performance-Problemen
B: Vermeidet kostspielige Fehler
8. 5-W-1-H – Who, What, When, Where, Why, How
- Who: Beteiligte
- What: Problem oder Thema
- When: Zeitraum
- Where: Ort oder Kontext
- Why: Bedeutung
- How: Vorgehensweise
Beispiel:
Who: Support-Team
What: Ticket-Stau
When: Seit letztem Update
Where: In-App-Chat & Helpcenter
Why: Langsame Antworten senken Zufriedenheit
How: Macros anpassen, Antworten automatisieren
9. G-R-O-W – Goal, Reality, Options, Will
- Goal: Ziel setzen
- Reality: Ist-Zustand
- Options: Handlungsoptionen
- Will: Nächste Schritte festlegen
Beispiel:
G: Newsletter-Anmeldungen um 25 % steigern
R: Niedrige Klickrate bei Promo-Mails
O: Betreffzeilen optimieren, Countdown einsetzen, Influencer-Kooperation
W: Neue Kampagne starten, Ergebnisse tracken

🎯 Fazit
Egal wie leistungsfähig neue KI-Modelle werden – gute Prompts bleiben das Fundament. Wer Techniken und Frameworks kombiniert, kann die Stärken der KI gezielt abrufen und Ergebnisse erzielen, die nicht nur korrekt, sondern auch passgenau sind.
Das ist der Unterschied zwischen „Antwort bekommen“ und „Antwort nutzen können“.
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